Benedikt Reising in Berlin
Auslandaufenthalt in Berlin
Unser Saxophonlehrer Benedikt Reising hat unbezahlten Urlaub genommen und von Dezember 2021 bis Juli 2022 in Berlin gelebt, wir haben ihm dazu ein paar Fragen gestellt.
Wie bist du gerade auf Berlin gekommen?
Berlin ist für mich nach wie vor eine der spannendsten Kulturstädte in Europa. Es leben so viele Künstler*innen aus der ganzen Welt in der Stadt um zu arbeiten und sich inspirieren zu lassen. Wenn man Lust auf Livemusik hat, weiss man gar nicht wo anfangen.
Ausserdem wohnt einer meiner Brüder, der auch Musiker ist, seit vielen Jahren in Berlin. Durch ihn hatte ich bereits viele Kontakte zur Film- und Musikszene.
Wie hast du gewohnt?
Ich habe zur Zwischenmiete in einer ehemaligen Hutfabrik in Friedrichshain gelebt; gemeinsam mit 14 anderen Menschen im Alter zwischen 11 Monaten und 53 Jahren.
Was hast du gemacht während deinem Aufenthalt in Berlin?
Schon als ich 12 Jahre alt war spielte ich mit meinem Bruder in einer Band. Mich hat es dann schliesslich nach Bern und Münchenbuchsee, ihn und einige unserer Mitmusiker von damals nach Berlin verschlagen. Trotzdem haben wir nie aufgehört zusammen zu arbeiten. Nun konnten wir die Zeit gut nutzen. Wir haben zum Beispiel das Bilderbuch Armstrong von Torben Kuhlmann für das Zeiss Planetarium vertont oder für den neuen Film von Doris Dörrie einige Songs geschrieben. Dann sind wir ausserdem nach wie vor an der Produktion des zweiten Albums der Crucchi Gang. Einem Projekt, bei dem deutschsprachige Künstler*innen wie Fettes Brot, Faber, Sophie Hunger oder Tocotronic ihre Songs auf Italienisch singen. Wir haben diese neu vertont, wobei ich die Bläser- und Streicherarrangements dazu geschrieben habe. Dadurch haben sich dann weitere Engagements als Arrangeur ergeben, an denen ich derzeit arbeiten darf. Nicht zuletzt habe ich sehr viele Konzerte hören können und unglaubliche Musiker*innen kennengelernt.
Hat dir etwas gefehlt in der Grossstadt, dass du in Bern geniessen kannst?
Die Aare! Ausserdem die kurzen Wege aber vor allem natürlich die Leute. Und ich glaube, dass an kleineren Orten, an denen nicht so ein Überangebot an Eindrücken herrscht und nicht alle schon alles kennen, manchmal besonders Spannendes entsteht. Vielleicht besinnt man sich etwas mehr auf sich selbst.
Was war dein stärkster Eindruck von diesem unbezahlten Urlaub?
Mich hat sehr beeindruckt und gefreut, dass es nicht nur auffallend viele grossartige Musiker*innen, sondern auch ein begeistertes, neugieriges und oft sehr junges Publikum in den vielen kleinen Konzertlokalen hatte.